Montag, 29. Oktober 2012

Alternativen

Die gesamte "linke" Bewegung - sagen wir mal seit Marx - glaubt an den Staat. Die Revolution müsse die Macht im Staate erringen, dann könne man mit den Mitteln des Staates die Dinge zu einem Besseren führen.

Dieses Projekt halte ich für gescheitert.

Nun mag man glauben, dass der Fortschritt durch Demokratie, institutionelle oder ökonomische Entwicklungen gezeigt habe, dass es den Menschen besser gehe. Das ganze also berechtigt sei und es so weiter zum Guten und zum Besseren sich entwickeln werde.

Ich sehe dieses - beim Blick auf das Ganze - nicht.
Sicherlich gibt es mehr Menschen denn je, die sich eine Existenz leisten können, in der sie nicht versacken und versauern, dahinsiechen wie zu Zeiten des Frühkapitalismus, sondern ein erträgliches Einkommen haben, und aufgrund ihrer Lernwut auch hinreichend kapieren, wie diese Welt so tickt. Sagen wir mal, es sind die kritischen, eher linken, aufgeklärten, progressiv denkenden Menschenfreunde, die an das Gute im Menschen glauben und aus diesen Grundüberzeugungen ihr Denken über den Menschen und die Welt entwickeln und weiterentwickeln.
 Für diese gesellschaftliche Gruppe mag ich an einen Fortschritt glauben. Ihre Wirkung auf das Ganze der Gesellschaft bzw. Zivilisation aber ist prekär, was heißen soll nicht vorhanden. Sie leben in einer soziologisch-psychologisch-ökonomischen Nische wie eine Eule - mag sie weise sein wie jene aus Athen - in einem Buchenstamm, mit dem sie gar nichts zu tun hat, außer dass sie ein Dach über den Kopf hat.

Diese gesellschaftliche Gruppe (Literaten, Wissenschaftler, Künstle, aber auch Friseure, Handwerker, etc.) - es hat immer und überall solche gegeben - ist in dieser doch unübersehbaren Quantität und Qualität eher ein historisches Zufallsprodukt des so genannten Wirtschaftswunders in Europa und Amerika wie Japan, etc. das sich nach dem II. Weltkrieg eingestellt hat. In China schaut das schon ganz anders aus.

Die Dynamik, welche Gesellschaften oder Zivilisationen weltweit entfalten, ist diesem Denken gegenüber eher gegenläufig, wenn auch eher klammheimlich und nicht publiziert, die vierte Gewalt ist keine, sondern schmarotzt eher von den Krümeln die von den Tischen jener aus Richistan fallen. Die Geistlosigkeit der Klage über die abnehmenden Werbeeinnahmen ist ein entschiedenes Indiz.

Die zunehmende Ökonomisierung, die insbesondere der Staat vorantreibt, denn die Schuldenlast zwingt ihn ja dazu, macht ihn zur Beute jener, welche Kapital- und Warenflüsse weltweit kontrollieren.
Der so voranschreitende Prozess der Ökonomisierung hat viele Effekte:
a) die Reichen werden immer weniger und immer reicher, die Armen immer mehr und immer ärmer
b) die Zerstörung der äußeren Natur
c) die zunehmende Ökonomisierung von immer intimeren Lebensbereichen und die damit einhergehende
d) Zerstörung der inneren Natur des Menschen

Diese Effekte dynamisieren den voranschreitenden Prozess der Ökonomisierung mit dem Haupteffekt der zunehmenden Beschleunigung.

Der auf die Bürokratie aufgebaute Staat mit seiner "repräsentativen" Demokratie mit "Gewaltenteilung" - und damit auf einer Oligarchie von Eliten ruhende Staat - ist der idealtypische Symbiosepartner auf dem Weg dieser Apokalypse. Diese Symbiose ist alternativlos. Da hat ANGY recht, ob sie will oder nicht.

Die Hoffnung der Linken auf den Staat als ein emanzipatorisches Instrument, welches den humanitären Fortschritt bringen könne, ist eine Illusion, die dennoch von den Linken von der Mitgliedern des CDA der CDU über die SPD, die Grünen, DIE LINKE wie die Piraten geglaubt wird, obwohl zu allem bisher angeführten auch das Scheitern des real existierenden Sozialismus dazukommt.

Heißt Links also eigentlich Linkisch?

Das eklatante Scheitern aller staatlichen Institutionen - für die Schule beispielsweise http://ad-sinistram.blogspot.de/2012/10/auf-neoliberalen-bildungswegen.html - ließe sich in beliebiger Dichte und Intensität vorführen.

Schon in der Nach-68er-Zeit haben das viele so gesehen und haben sich in irgendwelche "Alternativen" verflüchtigt. Die BioÖko-Bewegung - alternatives Landleben - wurde von den Konzern-Discountern vereinnahmt, die linken Publizitäts-Projekte sind bis auf die TAZ auch erledigt, etc. Dennoch gibt es noch einige.
Aber auch ihre Rückwirkung auf die Gesellschaft oder Zivilisation ist prekär und in jeder Hinsicht eher überflüssig.

Heißt Links also auch hier eigentlich Linkisch?





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